Kanu-news Februar 2020
14. Februar 2020Zum Umgang mit der Lage infolge des Corona-Virus im Sportbetrieb innerhalb des Sächsischen Kanu-Verbandes e. V. (SKV)
13. März 2020Noch verläuft die Vorbereitung der Slalom Kanuten auf die diesjährigen olympischen Sommerspiele in Tokio wie geplant. Aber lange wird das nicht mehr so bleiben können – bereits jetzt mussten erste Planänderungen vorgenommen werden.
Die Reise für Franz Anton und Andrea Herzog begann am 31. Januar. Es stand das große Trainingslager in Australien an – dort, wo sich im europäischen Winter das Mekka des Slalomsports tummelt, aber auch dort, wo die Buschbrände wüteten. Nach wenigen Überlegungen bezüglich der Luftqualität hatte man sich entschieden trotzdem zu fliegen. Eingestellt hatte man sich auf hohe Temperaturen, ähnlich denen, wie man sie im Sommer in Tokio erwartet. Doch nur wenige Tage nach Ankunft in Penrith, einem Vorort Sydneys, kühlte es durch einen vier Tage andauernden Starkregen deutlich ab. Die Trainingsbedingungen waren nun nahezu optimal und so absolvierten Andrea und Franz rund 26 Stunden Training pro Woche.
Den Abschluss des dreiwöchigen Trainingslagers bildete ein Wettkampf. Eigentlich fügt sich dieser nicht so richtig in die Trainingsplanung ein – die Arme schmerzen und die Wettkampfbelastung ist man nicht gewöhnt. Dementsprechend waren die erwarteten und entsprechenden Ergebnisse. Doch er bringt einen ersten Vergleich mit der internationalen Konkurrenz und ist daher richtig eingeordnet auch sehr aufschlussreich. Andrea Herzog Platz 4., Franz Anton Platz 20.
Nach beinahe 40 Stunden Reisezeit zurück nach Leipzig und knappen zwei Wochen Training Zuhause standen bereits die nächsten fast 11 Stunden Autofahrt auf dem Plan. Diesmal war das Ziel London, die olympische Strecke von 2012 und Austragungsort der diesjährigen Europameisterschaft. Für Franz ist dieser Wettkampf aktuell der wichtigste des Jahres. Mitte Mai wird er dort um den letzten Startplatz für Olympia kämpfen, um dann hoffentlich Ende Juli gemeinsam mit Andrea in Tokio am Start zu stehen. Franz wird deshalb dort mehr Trainingslager absolvieren als Andrea, welche aber nur zum Teil vom Verband finanziert werden können. Für die restlichen Lehrgänge erhalten sie Unterstützung von ihrem Verein, dem Leipziger Kanu Club und dem Förderverein der Stadt Leipzig und weiteren.
Ende März war für Andrea noch ein kurzes Trainingslager in Tokio geplant. Doch das Coronavirus durchkreuzt längst die Pläne. In Penrith waren sie noch gut davor geschützt, aber in Tokio ist die Gefahr einer Ansteckung und der nachfolgenden Quarantäne zu groß. Und so beinhaltet der neue Plan gemeinsam mit Franz in London zu trainieren. Doch die Informationslage ändert sich jeden Tag. Somit wird jeden Tag neu darüber diskutiert, was am sinnvollsten und sichersten ist, um an dem Traum Olympia festhalten zu können.
Foto: Kim Jones