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Bei den Weltmeisterschaften im Kanu-Slalom in Pau (Frankreich) hat das Team des Deutschen Kanu-Verbandes 1x Gold 1x Silber und 2x Bronze gewonnen.

Weltmeisterinnen wurden am Fuße der Pyrenäen die Damen im Kajak-Einer. Weltcup-Gesamtsiegerin Ricarda Funk (Bad Kreuznach), Jasmin Schornberg (Hamm) und Lisa Fritsche (Halle/S.) paddelten im Wildwasserstadion von Pau die schnellste Zeit und blieben fehlerfrei. Das deutsche Trio gewann vor den Mannschaften Österreichs und Australiens. „Der Lauf lief sehr gut und flüssig, wir konnten alle konstant weiterfahren, trotzdem war es sehr schwer einzuschätzen, wo wir am Ende liegen werden“, fand Ricarda Funk, die mit ihren Teamkolleginnen bereits als vierte von 17 Mannschaften auf den Kurs gegangen waren. Jasmin Schornberg empfand es als „cool, dass wir die ganzen anderen Teams noch beobachten und mitfiebern konnten und dass es am Ende wirklich keiner mehr geschafft hat, davor zu fahren. Wir haben uns mega gefreut!“ Lisa Fritsche schätzte mit Blick auf die österreichische Konkurrenz, die sich eine Berührung leistete, ein, „dass es am Ende wichtig war, Null zu fahren. Wir können echt zufrieden sein, das war ein guter Start in die WM!“

Silber gewannen die Herren im Canadier-Zweier mit Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau), Kai und Kevin Müller (Halle/S.) sowie den amtierenden Weltmeistern Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig). Trotzdem war Franz Anton am Ende ein wenig traurig: „Schade, dass nur vier Teams am Start waren und das Rennen deswegen keine offizielle Weltmeisterschaft war. Das schmälert den Erfolg doch ein wenig.“ Das sah auch Disziplincoach Eric Mendel so, „trotzdem hätten alle vier Teams aufgrund ihrer Qualität auch aufs Podest fahren können. Die Berührung von Robert und Thomas war schade, aber die Franzosen waren wirklich stark und haben zu Recht gewonnen.“ Auch für Franz Anton war die eine Berührung auf der „Autobahn“, einem ohne die ganz großen Schwierigkeiten gehangenen reinen Mannschaftskurs, letztlich entscheidend. „Insgesamt hatten wir aber einen sehr flüssigen Lauf, waren sehr eng beieinander, haben ununterbrochen Gas geben können. Es war auch interessant, mal mit dem Mannschaftsfinale in die WM zu starten, so hat man einen guten Einstieg und kann sich dann aufs Einzel konzentrieren.“ Bronze gewann die Mannschaft der Slowakei.

Im Ziel glaubte auch die deutsche Canadier-Einer-Mannschaft mit Sideris Tasiadis (Augsburg), Franz Anton und Nico Bettge (Leipzig) Bronze gewonnen zu haben. Doch nach Analyse des Videosignals wurde dem französischen Team noch eine Berührung und damit zwei Strafsekunden gestrichen. Die Gastgeber holten Bronze, dem DKV-Team blieb Rang vier. Gold ging an die Slowakei vor Großbritannien. Die Kajak-Herren-Mannschaft mit Sebastian Schubert (Hamm), Alexander Grimm (Augsburg) und Fabian Schweikert (Waldkirch) paddelte beim Sieg des tschechischen Teams auf den fünften Rang. Silber gewann Frankreich, Bronze Slowenien. Siebte wurden Andrea Herzog, Lena Stöcklin (Leipzig) und Birgit Ohmayer (Augsburg) in der Canadier-Einer-Mannschaft der Damen. Hier standen Großbritannien, Australien und Tschechien auf dem Podest.

Die Weltmeisterschaften werden morgen mit den Qualifikationsläufen im Canadier-Zweier und Kajak-Einer der Herren sowie im Canadier-Einer der Damen fortgesetzt. Nach einem weiteren Qualifikationstag am Donnerstag mit Damen Kajak-Einer und Herren Canadier-Einer werden in den morgigen Kategorien am Freitag die ersten Einzelmedaillen vergeben.

 

Robert Behling/Thomas Becker holen WM-Bronze in Pau

Die Merseburger Robert Behling und Thomas Becker haben heute bei den Weltmeisterschaften der Slalomkanuten in Pau (Frankreich) die Bronzemedaille gewonnen. Sebastian Schubert (Hamm) paddelte nur knapp an einer weiteren Medaille am ersten Finaltag vorbei.

Hinter den Franzosen Gauthier Klauss/Matthieu Peche und den slowakischen Olympiasiegern Ladislav und Peter Skantar kämpften sich Robert Behling und Thomas Becker im Canadier-Zweier auf den dritten Rang. „Es war einfach ein unglaubliches Zittern hier unten“, sagte Thomas Becker, der mit seinem Zweierpartner nach dem Finallauf im Ziel noch auf sechs starke Boote warten musste, „ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt wie heute, es ist einfach ein so geiles Gefühl.“ Robert Behling zollte den siegreichen Franzosen Respekt: „Dass die mit Berührung noch so viel schneller sind, das kann man nur neidlos anerkennen. Wir sind trotzdem mit unserem Lauf zufrieden. Wir hatten in der Kurve etwas Pech mit dem Wasser, aber dafür sind wir astrein gefahren. Zum Saisonabschluss mit Medaille nach Hause – besser kann es gar nicht sein.“ Kai und Kevin Müller (Halle/S.) fehlten als Elften im Semifinale 0,25 Sekunden zum Einzug in die Entscheidung. Die amtierenden Weltmeister Franz Anton/Jan Benzien hatten durch einen Torfehler und die daraus folgende große Zeitstrafe bereits in der ersten schwierigen Kombination an Tor drei alle Chancen eingebüßt, sie wurden am Ende 16..

Im Kajak-Einer der Herren verpasste Sebastian Schubert (Hamm) nur um 0,24 Sekunden die ersehnte Medaille und wurde Vierter, wie zuletzt auch bei der EM im Frühjahr oder beim Heimweltcup in Augsburg. „Es lief gut, ich bin gut gefahren, aber dass ich jetzt schon wieder Vierter werde, geht mir heftig auf den Sack“, fand der enttäuschte 29-Jährige im Ziel klare Worte, „ich habe alles gegeben, eine halbe Sekunde hinter dem Ersten ist ein bisschen ärgerlich.“ Die Tschechen feierten dagegen mit Ondrej Tunka und Vit Prindis einen Doppelsieg, Bronze ging an Ex-Weltmeister Peter Kauzer (Slowenien). Alexander Grimm (Augsburg) war nach einem starken Semifinallauf ebenfalls im Finale vertreten, leistete sich dort aber zu viele Fehler und wurde Zehnter. „Ich wollte mich eigentlich schon noch verbessern, es war noch Potential da. Das ist halt ein Finale, man hat nur die eine Chance, es hat nicht geklappt“, war der Olympiasieger von 2008 enttäuscht. Fabian Schweikert (Waldkirch) legte im Halbfinale ebenfalls einen engagierten Auftritt hin, mit Rang 20 im 40-er Weltklassefeld durfte auch er am Ende zufrieden sein.

Ohne deutsche Beteiligung ging das Finale der Damen im Canadier-Einer über die WM-Bühne. Andrea Herzog und Lena Stöcklin (beide Leipzig) schieden auf den Plätzen 16 und 23 im Halbfinale aus. Birgit Ohmayer (Augsburg) war bereits am Mittwoch in der Qualifikation hängen geblieben. Junioren-Weltmeisterin Herzog ging allerdings durch eine Erkältung geschwächt auf den Kurs im Stade d’eaux vives. „Ich habe überhaupt keine Kraft mehr, ich bekomme kaum Luft und mir ist total schwindlig“, sagte die 17-Jährige, „deswegen bin ich bin froh, dass ich im Ziel angekommen bin und dass jetzt alles vorbei ist.“ Zum WM-Titel paddelte die Britin Mallory Franklin vor Tereza Fiserova (Tschechien) und der Brasilianerin Ana Satila.

 

Zum WM-Abschluss nochmal Bronze durch Ricarda Funk

Ricarda Funk (Bad Kreuznach) hat am heutigen Abschlusstag der Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften in Pau (Frankreich) die Bronzemedaille im Kajak-Einer gewonnen. Das Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) beendet die Titelkämpfe mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze.

Im ersten Finale des Tages paddelte Weltcup-Gesamtsiegerin Ricarda Funk zum sechsten Mal in einem Einzelrennen dieser internationalen Saison aufs Podium. Hinter Jessica Fox (Australien) und Jana Dukatova aus der Slowakei gewann sie zum Abschluss eines langen Wettkampfjahres Bronze. Im Ziel zollte sie zunächst der souveränen Leistung der neuen Weltmeisterin Respekt: „Ich wusste, um das zu schaffen, muss man gutes Wasser haben und wirklich alles perfekt sein. Ich wollte die Linie fahren, die ich mir vorgenommen habe, die Linie, die für mich passt, egal, was die anderen machen. Das hat sich ausgezahlt, ich habe Bronze gewonnen und ich bin megahappy, das war für mich eine Saison, die schwer zu toppen ist“, strahlte die 25-Jährige, Lisa Fritsche machte mit Rang sechs den starken Auftritt der Kajak-Damen perfekt. „Es war mein Ziel ins Finale zu fahren und das habʹ ich geschafft“, freute sich die Hallenserin, „ich habe einfach versucht, noch einmal Spaß zu haben auf dieser Strecke. Ich danke dem ganzen Team, die mich unterstützt und angefeuert haben, das hat auf jeden Fall nochmal gepusht. In einem Aufwärtstor habʹ ich richtig viel Zeit verloren, das war ein wenig schade, das hat zum Schluss nochmal richtig Kraft gekostet.“ Die dritte Deutsche im Bunde, Jasmin Schonberg aus Hamm, wurde im Halbfinale 14..

Zwei Eisen im Feuer hatte das DKV-Team auch im Finale der Herren im Canadier-Einer. Sideris Tasiadis (Augsburg) und Franz Anton (Leipzig) beendeten ihre WM in einem Finale, das wegen Zeitgleichheit im Halbfinale mit elf Startern ausgefahren wurde, auf den Plätzen sechs und neun. Weltmeister wurde der Slowene Benjamin Savsek vor den beiden Slowaken Alexander Slafkovsky und Michal Martikan. „An der Walze nach Tor 19 bin ich zu lange mitgefahren, dann hatte ich gar keinen Schwung mehr zum letzten Aufwärtstor. Dort war ich dann zu knapp dran, weil ich es wiedergutmachen und in diesem Moment zu viel wollte. Das war die falsche Entscheidung, weil mir unten dann die Geschwindigkeit fehlte“, analysierte Sideris Tasiadis, der mit Rang sechs aber gut leben konnte. „Die Saison war einfach saugut, Platz 12 bei der EM war das schlechteste Ergebnis, die Weltcupsaison war unglaublich. Man kann nicht immer gewinnen und man lernt aus Fehlern“, sagte der Gesamtweltcupsieger. „Ich bin sehr froh darüber, dass ich im Finale war“, fand auch Franz Anton, „auch dort habe ich eine ganz gute Leistung gezeigt. Ich bin aber auch froh, dass die Saison vorbei ist, die war doch sehr lang. Über diesen langen Zeitraum fit zu sein und diesen Fokus zu haben, auch mit der zusätzlichen Belastung durch den Zweier jeden Tag Wettkampf zu haben, war speziell für den Kopf eine hohe Belastung.“ Antons Vereinskollege Nico Bettge schied im Halbfinale aus und wurde 17..

DKV-Cheftrainer Michael Trummer war nach WM-Abschluss zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir sind mit der Zielstellung zwei Medaillen in den Einzeldisziplinen mit nach Hause zu nehmen nach Frankreich, in die Höhle des Löwen, gefahren. Dieses Ziel haben wir erreicht, dazu noch Gold und Silber in den Mannschaften gewonnen. Wir waren bis auf die Damen im Canadier-Einer in allen Finals stark vertreten, auch heute in den abschließenden Finals konnten wir dort wieder jeweils zwei Boote platzieren. Dort ist immer alles möglich, die Athleten müssen volles Risiko gehen. In einem nacholympischen Jahr muss man den Aktiven auch die Chance geben, ein bisschen durchzuatmen und neu zu starten in den Zyklus, der erst 2020 in Tokio endet. Die lange Pause im Sommer war für uns eine neue Situation, die uns die Chance auf ein wenig Urlaub bot, um danach einen Neuaufbau Richtung WM zu beginnen. Wenn wir die Ergebnisse betrachten, dann ist uns die Vorbereitung gut gelungen.“

Ergebnisse, WM in Pau

Team-Wettbewerbe

Herren, Kajak-Einer: 1. Tschechien (Prskavec, Tunka, Prindis) 93,06 (2), 2. Frankreich (Biazizzo, Combot, Neveu) 94,07 (2), 3. Slowenien (Kauzer, Srabotnik, Jakse) 94,41 (2), … 5. Deutschland (Schubert, Grimm, Schweikert) 96,89 (4).
Canadier-Einer: 1. Slowakei (Benus, Slafkovsky, Martikan) 95,44 (0), 2. Großbritannien (Westley, Florence, Burgess) 98,44 (0), 3. Frankreich (Gargaud Chanut, Thomas, Le Ruyet) 98,72 (2), 4. Deutschland (Tasiadis, Bettge, Anton) 99,23 (0).
Canadier-Zweier: 1. Frankreich (Klauss/Peche, Picco/Biso, Scianimanico/Cailhol) 104,99 (4), 2. Deutschland (Behling/Becker, Müller/Müller, Anton/Benzien) 106,80 (2), 3. Slowakei (Skantar/Skantar, Kucera/Batik, Hochschorner/Hochschorner) 108,16 (2).
Damen, Kajak-Einer: 1. Deutschland (Funk, Schornberg, Fritsche) 103,60 (0), 2. Österreich (Kuhnle, Leitner, Wolffhardt) 103,80 (2), 3. Australien (Fox, Lawrence, Eckhardt) 108,44 (2).
Damen, Canadier-Einer: 1. Großbritannien (Woods, Franklin, Gibson) 117,63 (0), 2. Australien (J. Fox, N. Fox, Lawrence) 119,28 (0), 3. Tschechien (Fiserova, Jancova, Rihova) 122,75 (6), … 7. Deutschland (Herzog, Stöcklin, Ohmayer) 129,00 (4).

 

Finale Einzel

Herren, Kajak-Einer: 1. Ondrej Tunka (CZE) 91,84 (0), 2. Vit Prindis (CZE) 91,86 (0), 3. Peter Kauzer (SLO) 92,13 (2), 4. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 92,37 (0), 5. Boris Neveu (FRA) 92,51 (0), 6. Joseph Clarke (GBR) 93,34 (0), … 10. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 150,06 (54), im Halbfinale ausgeschieden: 20. Fabian Schweikert (GER/Waldkirch) 96,70 (2).
Herren, Canadier-Zweier: 1. Gauthier Klauss/Matthieu Peche (FRA) 105,30 (2), 2. Ladislav Skantar/Peter Skantar (SVK) 105,37 (0), 3. Robert Behling/Thomas Becker (GER/Schkopau) 106,15 (0), 4. Jonas Kaspar/Marek Sindler (CZE) 106,36 (0), 5. Nicholas Scianimanico/Hugo Cailhol 107,53 (2), 6. Marcin Pochwala/Piotr Szczepanski (POL) 107,83 (0), … im Halbfinale ausgeschieden: 11. Kai Müller/Kevin Müller (GER/Halle) 115,60 (2), 16. Franz Anton/Jan Benzien (GER/Leipzig) 159,77 (50).
Damen, Canadier-Einer: 1. Mallory Franklin (GBR) 109,09 (0), 2. Tereza Fiserova (CZE) 113,21 (0), 3. Ana Satila (BRA) 114,29 (2), 4. Eilidh Gibson (GBR) 116,62 (2), 5. Rosalyn Lawrence (AUS) 117,73 (2), 6. Jessica Fox (AUS) 119,72 (6), … im Halbfinale ausgeschieden: 16. Andrea Herzog (GER/Leipzig) 127,00 (6), 22. Lena Stöcklin (GER/Leipzig) 137,48 (6), in der Qualifikation ausgeschieden: 31. Birgit Ohmayer (GER/Augsburg).
Herren, Canadier-Einer: 1. Benjamin Savsek (SLO) 94,81 (2), 2. Alexander Slafkovsky (SVK) 96,29 (0), 3. Michal Martikan (SVK) 98,23 (0), 4. Edern Le Ruyet (FRA) 99,31 (0), 5. Roberto Colazingari (ITA) 100,01 (0), 6. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 100,03 (0), … 9. Franz Anton (GER/Leipzig) 102,02 (2), im Halbfinale ausgeschieden: 17. Nico Bettge (GER/Leipzig) 102,33 (0).
Damen, Kajak-Einer: 1. Jessica Fox (AUS) 97,14 (0), 2. Jana Dukatova (SVK) 101,76 (0), 3. Ricarda Funk (GER/Bad Kreuznach) 102,62 (0), 4. Luuka Jones (NZL) 107,20 (4), 5. Katerina Kudejova 108,11 (2), 6. Lisa Fritsche (GER/Halle/S.) 108,91 (0), im Halbfinale ausgeschieden: 14. Jasmin Schornberg (GER/Hamm) 107,40 (2).